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16. Mai 2011 1 16 /05 /Mai /2011 09:05

Schon wieder ein Mäusedrama mit vermutlich tödlichem Ausgang. Genau kann ich es nicht sagen, aber ich fürchte ...

 

Vor ein paar Tagen hatte sich wieder einmal eine Maus sich in meinem Wohnzimmer. Oder sie wurde verirrt, sprich als Beute von einer meiner beiden Damen angeschleppt, um im Wohnzimmer als Beute erst gejagt und dann als Zwischenmalhzeit stilgemäß auf dem edlen Perser zerlegt und verspeist zu werden. Wie es sich genau zugetragen hat, das weiß ich nicht. Jedenfalls war plötzlich eine Maus im Zimmer und wuselte auf dem Boden hin und her, dann den Vorhang rauf, auf dem Fensterbrett entlang, Vorhang wieder runter... . Dann war eine Katzenpfote doch schneller. Die arme Maus mußte einen kräftigen Schlag einstecken und gleich noch einen. Inzwischen ist auch Katzendame Nr. 2 mit von der Partie. Zwei Katzen und eine Maus - das ist schon ein ungerechtes Schicksal. Aber die kleine Maus war ziemlich clever und als ich es schon nicht mehr für möglich gehalten hatte, schwupsdiwups ... weg war die Maus, verschwunden hinter einem Regal. Katzensicher! Und dann erst einmal auf Nimmerwiedersehen!

 

Meine beiden Damen waren sichtlich aufgeregt. Und - es ist kaum zu glauben - die GANZE Nacht hat Dame Lalamica vor dem Regal Stellung bezogen und Wache gehalten. Die Prinzessin hatte es sich auf ihrem Sessel gemütloch gemacht und ihrer Tochter die Bewachungsarbeit großzügig überlassen. Am nächsten Morgen: Lalamica sitzt immer noch vor dem Regal, Samira streckt sich gemütlich und dann verschwinden die beiden Damen im Garten. Ich muß dazu sagen dass meine Damen keine Nacht freiwillig im Haus verbringen, wenn das Wetter einigermaßen katzoid ist.

Allerdings geht den beiden die Maus nicht  mehr aus dem Kopf und so schauen sie in regelmäßigen Abständen vorbei, begutachten die Sachlage und verschwinden dann wieder.

 

Und so bleibt es mir nicht erspart, selber aktiv zu werden.

Wie ich das liebe, wenn sich eine Maus im Zimmer irgendwo verkriecht!

Und wie ich das liebe, eine Falle aufstellen zu müssen!

Klar, ich verwende Lebendfallen, aber trotzdem. Alleine die Vorstellung, dass so ein kleines Wesen da vielleicht über Stunden gefangen ist, gefällt mir ganz und gar nicht. Nein, ich gebe zu, mit meiner eigenen Jagdleidenschaft ist es nicht weit her. Ich würde jämmerlich zu Grunde gehen, müßte ich mir meine Beute selber erjagen. Und - auch das gebe ich zu - aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, keine Tiere mehr zu essen. Es geht einfach nicht mehr  und seltsamerweise, es schmeckt auch nicht mehr und zwar ganz und gar nicht mehr. Und das von einem Tag auf den anderen. Doch das nur am Rande.

 

Also ich mußte mich wieder einmal dazu durchringen, eine oder besser mehrere dieser Lebendfallen zu installieren. Doch leider: kein Jagderfolg.

Tagsüber kontrolleieren meine Damen das Zimmer, in der Nacht stehen zwei Fallen bereit. Erfolg? Fehlanzeige! 

 

Jetzt muß ich wohl das Regal ausräumen. Ich hole mir Hilfe. In dem Regal sind in vielen offenen Boxen noch viel mehr CDs aufbewahrt. Bei der Kontrolle stellt sich schnell heraus, dass die Maus diese Boxen als gutes und sicheres Versteck benutzt hatte.

Nußschalen, ziemlich viele an der Zahl - meine Damen lieben es mit Nüssen zu spielen und entsprechend viele liegen im ganzen Zimmer verstreut am Boden herum. Eine wunderbarer Verköstigung für die Maus! Doch trotz der deutlich sichtbaren und leider auch riechbaren Spuren, blieb die Maus selber unsichtbar.

Na ja, da ich tagsüber bei schönem Wetter die Terassentüre immer offen halte, hätte es ja sein können, dass die Maus in die Freiheit abgedüst ist. Zu schön wäre es...

 

Alles wir kontrolliert: der Schrank, die Kommode und auch der Flügel. Denn das macht mir am meisten Sorge, dass sich die Maus im Flügel einnisten  und sich über die Filze hermachen könnte. Dazu muß ich sagen, dass es sich nicht um einen Billigimport aus Fernost handelt, sondern um einen edlen Bechsteinflügel, der erst vor kurzen völlig überholt wurde. Eine ziemlich kostspielige Angelegenheit.

Aber auch hier scheint die Maus nicht zu sein. Mein Helfer zieht von dannen und ich kehre ins Wohnzimmer zurück.

 

Dame Lalamica kommt heim und baut sich sehr interessiert ... vor dem Flügel auf.

Das darf aber jetzt bitte nicht wahr sein!

Die Dame streckt sich, tänzelt um den Flügel herum und ... da ... ein Rascheln, ein deutliches Raschel ist zu hören. Woher das Geräusch kommt? Na klar, aus dem Flügel...

 

Also den Deckel aufmachen und nachschauen.

Logischerweise ist nichts zu sehen, denn es gibt bei solch einem edel Teil ja wunderbare Verstecke, an die ein normaler Mensch nicht hinkommt. Also das beste Mäuseversteck, das man sich denken kann. Und nachdem ich zur Zeit selten spiele, findet auch keine Ruhestörung der Maus statt.

 

Jetzt muß der Klavierbauer her, damit er die Mechanik ausbauen kann. Da es aber Samstag nachmittag ist, werde ich erst am Montag früh diese Aktion starten können.

Also wieder die Fallen aufstellen und hoffen, dass es diesmal klappt. 

Und wieder ist die Falle zu, aber die Maus nicht drinnen.

...

So geht das Spiel bis heute Früh. Als ich gegen 5 Uhr Morgens mal runter schaue und die Türe öffne, höre ich schon das Klappern, das signalisiert: Maus ist in der Falle.  

Also raus mit der Maus in die Freiheit. Ich schaue noch, ob nicht eine meiner Damen auf ihrem nächtlichen Streifzug zufällig um die Ecke kommt und sehe nichts.

Falle schnell aufmachen, Maus rauslassen ... und genau in dem Moment kommt die Prinzessin um die Ecke.

Ob es die Maus noch geschafft hat, sich rechtzeitig zu verstecken oder ob die Maus als Mahlzeit im Magen der Prinzessin verschwunden ist, das kann ich nicht sagen. Jedenfalls war Samira heute früh auffallend satt und zufrieden.

Und ich, das muß ich ehrlicherweise zugeben, war erleichtert, dass die Maus aus dem Haus ist.

 

   

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Kommentare

S
<br /> Oh, das weckt Erinnerungen an die Kellermaus, die unter Herrn Katzes Kellerlager schlief und zum Schluß im Wäschetrockner wohnte. Das war auch eine mehrtägige Mäusejagd.<br /> Aber ohne Mäuseerlebnisse wäre das Leben nicht so unterhaltsam!<br /> LG Silke<br /> <br /> <br />
Antworten
M
<br /> <br /> Also, ganz ehrlich, auf solche Mäuseerlebnisse könnte ich glatt verzichten. Vor allem deshalb, weil ich da doch schon einiges erlebt hab´, das nicht so toll war, wie z.B. eine tote Maus im<br /> Schrank. Die Mäntel hatten einen derart dezenten (!) Leichengeruch gespeichert, ...<br /> Den Flügel hab´ ich immer noch nicht getestet. Das überlasse ich dem Klavierbauer, der nächste Woche kommt. Ich habe aber die Hoffnuing, dass da wirklich nichts passiert ist.<br /> <br /> <br /> LG<br /> Mizi<br /> <br /> <br /> <br />
A
<br /> Einfach wunderbar wie du schreibst.<br /> Danke liebe Mizi!<br /> <br /> Alles Liebe<br /> Anna<br /> <br /> <br />
Antworten
M
<br /> <br /> Danke, liebe Anna! Ich gebe zu, es macht mir auch Spaß :)!<br /> <br /> <br /> Herzliche Grüße und viele Extrastreichler an die Zauberwesen<br /> Mizi<br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> <br />
R
<br /> Ich hab eine Dachterrasse, liebe Mizi,über die kommt nachts kein Getier rein und tagsüber auch nur Mücken, Wespen und Rosenkäfer. ;-)<br /> <br /> <br />
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M
<br /> <br /> Ja, das ist natürlich super.<br /> <br /> <br /> <br />
R
<br /> Was für eine Aufregung - mit hoffentlichem positiven Ausgang für das Mäuschen.<br /> Ich habe wohl auch eine Maus beherbergt - unter der Spüle, denn dort fand ich wiederholt Mäusekot. Dann kam ich auf die Idee, nachts die Tür der Spüle und die Tür der Terrasse aufzulassen. Kein<br /> Mäusekot mehr!<br /> Lieber Gruß von Renate<br /> <br /> <br />
Antworten
M
<br /> <br /> Liebe Renate,<br /> ja den positiven Ausgang, den habe ich dem Mäuschen auch gewünscht. Zumindest lag heute keine Beutespur in der Einfahrt. Vielleicht hat es ja doch geklappt...<br /> Hinter der Spülmaschine hatte ich schon mal ein Mäuschen. Damals habe ich die halbe Küche ausbauen lassen. Aber die Maus war schneller als mein Helfer, der ohnehin nicht an die Maus glaubte und<br /> ganz erstaunt war, als plötzlich was vorbei wuselte. Also mußte ich eine Falle aufstellen. Auch damals ging das Mäuschen nach mehreren Versuchen in die Falle und konnte in die<br /> Freiheit entlassen werden.<br /> Das Auflassen der Terrassentüre über Nacht ist schon eine gute Idee. Das Problem ist bei mir nur, dass es auch ziemlich viel anderes Getier gibt, das ich nicht in der Wohnung haben möchte. Aber<br /> diesmal ist die Geschichte vielleicht doch ganz gut ausgegangen.<br /> <br /> <br /> Liebe Grüße<br /> Mizi<br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br />  <br /> <br /> <br /> <br />
T
<br /> "Sie wurde verirrt" ... danke für den Lacher des Morgens. :-)<br /> <br /> Hast Du schon mal vorsichtig probiert Tonleitern zu spielen? Klingt alles normal?<br /> <br /> <br />
Antworten
M
<br /> <br /> Hab´ich noch nicht. Aber ich hoffe, dass nichts passiert ist außer ein paar "duftende" Hinterlassenschaften.<br /> <br /> <br /> <br />

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  • Mizi B.
  • Ich bin ein neugieriges Weib, Anfang 50, und lebe mit 2 Katzendamen im schönen Bayern.
Meine Interessen? Viel zuviele - aber das seht ihr ja beim Mitlesen selber... 
Für die von mir verfassten Texte gilt: alle Rechte liegen bei mir.
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