Ja, ich hab schon Erfahrung mit der Spezies Handwerker. Nicht zu wenig Erfahrung. Denn immerhin: seit über 10 Jahren renoviere ich so vor mich hin: eine Heizung, dann die alten Sanitärsachen, dann eine Küche und noch eine Küche - die alte wär schon fast zusammengefallen -, dann ein Dach, eine Einfahrt, eine Terrasse, Fenster und noch ein Dach und und und ....
Letzten Mittwoch hab ich jedoch was erlebt, das hab ich noch nie erlebt.
Da hab ich am Abend zuvor mein Erscheinen in der Hauptstadt bei dem zuständigen Ansprechpartner der Baufirma, beim Unterchef, angekündigt und auch gleich gesagt, welche Arbeit dringend noch erledigt werden muß, weil die nämlich schon seit Wochen eigentlich hätte fertig sein müssen.
"Ja, natürlich. Das wird erledigt. Selbstverständlich."
Hab ich doch das letze Mal bei der Zahlung sehr laut geknurrt, daß das Geld ja das einzige Druckmittel sei, damit die Sache noch in diesem Leben beendet vwerden kann.
Wie gesagt: "selbstverständlich. Ganz sicher. Am Mittwoch ist im Haus alles fertig. Kein Problem. Nein,. wirklich. Sie können sich drauf verlassen."
Schon klar, was jetzt kommt oder?
Nein, so ganz doch wieder nicht.
Also klar: es hat wiedermal nicht funktioniert. Und es fehlt wiedermal der letzte Handgriff.
Aber was nicht klar ist, warum und wieso?
Der neueste Schrei scheint zu sein: Handwerker ohne Werkzeug.
Das geht dann so von statten.
Ich: "Sie machen ja jetzt im Speicher noch das Fenster ganz fertig."
Handwerker: "Was? Wieso im Speicher? Ich dachte, ich soll" - na klar -, "was ganz anderes machen."
Ich: "Das hab ich doch gestern mit dem Unterchef besprochen."
Handwerker: "Der hat mir gesagt, ich solle was anderes machen."
Ich: "Das darf doch nicht wahr sein."
Handwerker: "Ich hab auch kein Werkzeug dafür dabei."
Ich: "Was? Wie? Das kann doch nicht sein....."
Handwerker: "Der Kollege hat sein Werkzeug mitgenpommen. Jetz hab ich keines."
Ich: "Ah ja!" - Was soll frau da auch noch dazu sagen....
Was jetzt bei meiner Schilderung überhaupt noch nicht rausgekommen ist: der Handwerker - eigentlich ein ganz netter Kerle - redet so langsam, daß in der Zeit in der er einen Satz formuliert, eine Schnecke locker einen 100m Hindernislauf hinlegt. Ungelogen. Da braucht frau einen Zeitraffer, um dem Satz folgen zu können, weil die Pause zwischen den einzelnen Buchsataben einfach zu groß sind.
Tja, der Herr Handwerker hat dann improvisiert und die Sache so halbweg fast ganz fertig gekriegt - und das ohne Werkzeug. Eigentlich schon fast eine Meisterleistung.
Ich versteh gar nicht, warum ich mich da aufgreg.....