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Die "lieben" Nachbarn oder Wie man auf diesem Planeten miteinander umgeht

Meine Nachbarn wollen bauen. Nicht für sich. Sie haben ein Haus. Zum Vermieten. Und möglichst gewinnbringend soll es auch sein. Also will man ein Haus bauen mit je 2 nicht besonders großen Wohnungen pro Stockwerk, denn die lassen sich besser vermieten.
Im Klartext, alles ausnützen, was geht. Das heißt, dass wieder eines der sympathischen, alten Häuser abgerissen wird und einem Kasten weichen muss, über dessen Ästhetik ich mich hier nicht auslasse...
Das ist schon traurig genug, aber es lässt sich nicht verhindern.
An meiner Grundstücksgrenze entlang soll die Zufahrt zur Tiefgarage sein. Direkt an der Grenze, versteht sich.

 

Nun waren Herr und Frau Nachbar da, um den Plan unterschreiben zu lassen. Das ist im Grunde eh nur eine Farce, weil ich die Unterschrift verweigern kann, so viel ich will, es aber keine Konsequenzen hat, wenn die Baurichtlinien eingehalten werden. Reine Formsache, ohne jede Bedeutung!

 

Seltsamerweise kam bei dem Gespräch immer wieder der Satz:
"Und natürlich bringen wir Ihr Grundstück wieder in Ordnung und pflanzen alles neu an. Und Sie können auch bestimmen, was Sie für einen Zaun wollen." 
Und und und....
Und selbstverständlich bekomme ich eine schriftliche Zusicherung, wie alles gehandhabt wird.

 

Seltsam, denke ich mir, wieso und was wieder in Ordnung bringen? Irgendwie fehlt da eine Info...

Normalerweise gibt es an der Grenze einen Bauzaun und damit hat sich die Sache. Klar, dass geringfügige Schäden entstehen, aber wie so neu anpflanzen und wieder in Ordnung bringen ... nein, ich will den Gedanken jetzt nicht zu Ende denken, denn das kann ja gar nicht sein....

 

Inzwischen habe ich mich mal erkundigt, wie die Bäume auf meinem Grund geschützt werden können. Abgesehen davon, dass Bäume schlichtweg keine Rechte haben, auch wenn immer großkotzig von einer Baumschutzverordnung gesprochen wird, habe ich so nebenbei erfahren, daß es 2 Möglichkeiten gibt, was die Baugrube im Nachbargrundstück betrifft. Entweder man macht eine 3m breite Böschung, damit das Erdreich an den Seiten  nicht  abrutscht oder man zieht eine Eisenstützwand direkt an der Grenze ein, die das Erdreich abstützt und die wieder entfernt wird, wenn die Fundamente und Mauern für die Tiefgarage betoniert sind.
Da die Mauer für die Tiefgarage direkt an der Grenze ist, müsste ich im ersteren Fall 3m meines Grundes zur Verfügung stellen. Was das für die Bäume bedeutet, die innerhalb dieses 3m-Bereiches stehen, kann man sich denken. Ich sehe da keine Überlebenschance. Betroffen wären so ganz nebenbei: 2 Birken, 3 serbische Fichten, eine neu gepflanzte Rotbuche, diverse Büsche, eine etwa 20 jährige Eibe und eine etwa 60 Jahre alte Eibe, die wunderschön gewachsen ist. Um diesen Baum kämpfe ich ohnehin wie eine Löwin, denn er ist auch mit der anderen Variante in Gefahr.
Rechtlich bin ich dazu nicht verpflichtet, der Variante Böschung in meinem Grundstück zuzustimmen. Dass die erstere Variante die kostengünstigere ist, ist logisch.

Von meinen Nachbarn habe ich dazu bisher nichts, rein gar nichts erfahren, nur eben, dass alles wieder in Ordnung gebracht werde.... Sehr seltsam!

 

Heute kam ein Anruf, dass sich die Beiden mit mir und dem Architekten treffen wollen, um Einzelheiten zu besprechen.
Gut, wir vereinbaren für kommenden Donnerstag einen Termin.

Ich erwähne bei dem Telefonat, dass an der Grenze ja eine Stützwand eingezogen werden müsse und die Bäume nochmals extra zu schützen seien. Ansonsten müsse man ja auf meinem Grund eine 3 m breite Böschung ausgeheben, was ich aber nicht möchte.

 

Darauf die Antwort der Frau Nachbarin: "Wir sind eigentlich schon davon ausgegangen, dass wir auf Ihren Grund können."
Wir sind davon ausgegangen!!!
Mich fragen?
Fehlanzeige! Wozu auch!

 

Um ehrlich zu sein, ich begreife erst so langsam, was da eigentlich für ein Spiel gespielt wird. Und so allmählich begreife ich, nach welchen Regeln hier gespielt wird.

Erst gar nicht lange fragen, sondern einfach davon  ausgehen, dass das in Ordnung ist und damit basta! Das ist viel einfacher.
Und im übrigen, die Regeln bestimmen wir und nicht diejenige, um deren Grund und Boden es geht und die davon betroffen ist. Wir bringen ja eh alles wieder in Ordnung!
Dass das gar nicht geht, das übergeht man stillschweigend. Ich wüßte jetzt nicht, wo und zu welchen Preis man eine 60-jährige Eibe herbekommen soll ...
Oder hat da vielleicht jemdand eine Idee???

 

Vielleicht hat man ja auch auf meine Dummheit gesetzt oder ist davon ausgegangen, mit einer Frau kann man das schon machen. Ich weiß es nicht. Ich finde dieses Verhalten schlichtweg bodenlos.

 

Ja, ich gebe zu, mir ist die Freundlichkeit und Großzügigkeit meiner Nachbarn ja schon von Anfang an irgendwie seltsam vorgekommen. 

Ja, da haben schon die Alarmglocken geläutet.
Und mir hat von Anfang an die Info gefehlt, was vor dem „wir bringen selbstverständlich alles wieder in Ordnung“ stattfindet.
Aber auf die Idee, einfach mal, ohne mich überhaupt zu fragen, zu bestimmen, was da abgeht – denn darauf läuft das ja hinaus -, auf diese Idee bin ich dann doch nicht gekommen. Und das hat mich - gelinde gesagt - schockiert.
Ich habe das schlichtweg nicht für möglich gehalten, dass Menschen so miteinander umgehen. Und ich fasse es immer noch nicht!

 

Ach ja, zur Info: Der Herr Nachbar ist RECHTSANWALT.

Ich möchte jetzt gar nicht wissen, was der für eine Rechtsauffassung hat...

 

 

 

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R
<br /> Ich bin wirklich gespannt wie ein Regenschirm ... bei Regen. ;-)<br /> <br /> <br />
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R
<br /> Kann man dich eigentlich "zwingen", die auf dein Grundstück zu lassen?<br /> <br /> <br />
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M
<br /> <br /> Nein, Göttin sie Dank!<br /> Das Problem ist ja auch, daß mein Garten nicht riesig ist. Wäre das irgendwo in einem Eck, wo ich nicht betroffen bin, dann könnte man ja verhandeln. Aber so ginge die Baugrube bis<br /> direkt an mein Haus und zwar genau an der Seite, wo mein Arbeitszimmer ist. Nie und nimmer!!!<br /> <br /> <br /> <br />
R
<br /> Ich bin schon sehr gespannt, was du nach dem Termin zu berichten hast ...<br /> <br /> P. S.: Nach Tassilo frage ich lieber nicht. :-(<br /> <br /> <br />
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M
<br /> <br /> Tassilo ist immer noch nicht zu Hause.... 4 Wochen sind es nun schon. Und trotzdem habe ich immer noch das Gefühl, daß er wieder kommt.<br /> <br /> <br /> <br />
R
<br /> P. S.: Ich würde vor dem Termin einen Fachmann fragen, was für Rechte du hast. Wenn du mit dem Architekten und dem Anwalt-Nachbarn allein verhandelst, wirst du möglicherweise über den Tisch<br /> gezogen. Die wollen dich doch nur austricksen...<br /> <br /> <br />
Antworten
M
<br /> <br /> Danke für den Tip!<br /> Wie gesagt, ich habe schon Infos. Ich warte mal das Gespräch ab. Dann entscheide ich, ob ich gleich mal einen Anwalt einschalte. Und ich kenne da einen sehr guten, da kann sich der Herr Nachbar<br /> warm anziehen.<br /> <br /> <br /> <br />
R
<br /> Ich fass es nicht, die wollen bauen und dafür auf deinem Grundstück rumfahren und alles ruinieren? Das darf doch wohl nicht wahr sein! "Wir sind davon ausgegangen, dass wir auf Ihr Grundstück<br /> dürfen..." Kannst du das nicht ablehnen?<br /> <br /> <br />
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M
<br /> <br /> Das kann ich ablehnen und ich habe das auch sehr deutlich gesagt. Notfalls werde ich einen Anwalt einschalten und gleich mal ein entsprechendes Schreiben losschicken.<br /> Die Rechtssituation ist so, daß ich das erlauben kann, aber nicht erlauben muß. Ich kann darauf bestehen, daß eine Wand an der Grenze eingezogen wird. Und das werde ich auch tun. AUßerdem<br /> bestehe ich auf einem Bauzaun.<br /> Im übrigen habe ich auch erfahren, daß das eine durchaus übliche Art des Umgehens ist, wenn es um solche Baugeschichten geht. Man versucht es halt...  <br /> Für mich ist die ganze Bauerei eh eine Katastrophe. Ich arbeite zu Hause mit Gesangsschülern, mit Klienten (Geistheilung) und gebe auch Seminare. Das alles kann ich nicht tun, wenn Baulärm ist.<br /> Das muß ich allerdings dulden. AUch am Samstag, denn der ist ein Werktag. Es bleiben Abendtermine und der Sonntag oder ein Ausweichquartier. Aber das warte ich erst mal ab. Wer weiß, was noch<br /> alles passiert, bis es tatsächlich losgeht...  <br /> <br /> <br /> <br />