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Es gibt ein Ereignis, das ich kaum hoch genug schätzen kann im Zusammenhang mit der Frage nach meinen spirituellen Wurzeln. Ganz harmlos hat es angefangen. Es sollte in meinem kleinen Garten in der Stadt eine Gruppe von drei serbische Fichten gefällt werden. Eine, die mittlere war dürr und die rechst davon, war dabei abzusterben. Die links davon war noch schön, hat sich aber innerhalb von kurzer Zeit bedenklich nach links geneigt. Also war klar, auch sie mußte gefällt werden.
Eine Firma beauftragen, Genehminung eingeholen, daß ich die Bäume fällen darf, und dann einen Termin vereinbaren.
Das war im Spätherbst 2007. Leider war das Wetter katastrophal - also mußte der Termin abgesagt werden.
Zweiter Versuch: Es war schon ziemlich kalt und der Motor der Hebebühne, ohne die die Bäume nicht von oben abgetragen werden können, ist nicht angesprungen.
Es kam das Frühjahr 2008. Wir haben über einen Termin gesprochen, aber dann hat sich herausgestellt, daß die noch intakte Fichte von Vögeln angeflogen wird. Ich hatte mich zu spät um einen neuen Termin gekümmert und wir sind von der Zeit her schon in die Brutzeit der Vögel gekommen. Also war klar - erst wieder im Sommer.
Im Sommer war ich nicht in der Stadt und es kam der Herbst.
Wieder war ich ziemlich spat dran. Und so ist der neue Termin dem plötzlichem Wintereinbruch zum Opfer gefallen.
Inzwischen sind wir bei Versuch Nr. 4. (Den geplanten Termin im Frühjahr rechne ich nicht mit. Der war ja noch nicht fest vereinbart.) Also Versuch Nr. 4: diesmal hat der Lkw meiner Firma gestreikt.
Versuch Nr. 5: Absage wegen plötzlicher Erkrankung von seiten der Firma.
Versuch Nr. 6: katastrophales Wetter.
Wir haben inzwischen Januar 2009...
Wenn was so überhaupt nicht läuft, dann frag ich mich schon, was das zu bedeuten hat.
Eine Freundin meinte, ich solle mich jetzt endlich mal um den Baumgeist kümmern. Sie hatte das schon mal angesprochen.
Aha Baumgeist, na ja...
Baumgeist: dafür hab ich mich noch nicht wirklich interessiert. Es war jetzt nicht völlig außerhalb meiner Vorstellung, aber wirklich beschäftigt hatte ich mich nicht damit.
Gut, dann kümmere ich mich halt mal um den Baumgeist.
Noch nicht so ganz überzeugt von der Aktion besuche ich ein Gartencenter.
Meine Idee war, dem Baumgeist sozusagen als Versöhnung eine Pflanze anzubieten.
Ich steh also vor den Tischen mit verschiedenen kleineren Sträuchern, Büschen und den ersten Frühjahrsblühern. Da kommt mir der Gedanke: Den soll er sich selber aussuchen.
Ich stelle mich geistig auf "Baumgeist" ein und zücke meinen Autoschlüssel. Manchmal zweckentfremde ich den als Pendel, wenn ich mal wieder keines dabei hab.
Da verändert sich plötzlich mein Körpergefühl. Ich spüre eine Schwingung, die mir etwa bis zur Hüfte reicht.
Aha, das ist ja interessant.
Ich pendle über verschiedenen Wacholderbüschen, über einer kleinen Latsche, über den Frühjahrsblühern und über kleinen Büschen. Das Pendel zeigt mir eindeutig einen Wacholder an. Ich lese auf dem Schildchen nach und beschließe, daß der nicht geeignet ist, weil er einfach zu groß wird. Ich signalisiere: bitte einen kleineren auswählen.
Das geht geht eine Weile so hin und her, bis „wir“ uns eingen. Ein kleinwüchsiger Wacholder, der kräftig ausschaut. Damit bin ich einverstanden und der Baumgeist offensichtlich auch.
Wieder zuhause angekommen, stelle ich fest, daß die Energie immer noch da ist. Sie begleitet mich ins Haus. Jetzt werd ich neugierig und zwar richtig.
Anruf bei meiner Freundin, ob sie mal nachspüren könne, was das für eine Energie sei.
Ihre Antwort, daß es bei mir eindeutig nach Nadelbaum rieche, hat mich dann doch ziemlich verblüfft...
Inzwischen habe ich mit dieser Energie Kontakt aufgenommen. Es hat sich heraus gestellt, daß es tatsächlich das Wesen ist, das diesen Baum beseelt hat. In einem Ritual hab ich den Baumgeist an einen anderen Ort gebracht. Da geht es im gut und wir sind weiterhin in Kontakt.
Jetzt, nachdem ein paar Wochen vergangen sind, muß ehrlich sagen, daß diese Erfahrung einen ziemlichen Wendepunkt in meinem Leben darstellt. Ich fange an, ein Gefühl für meine spiriutellen Wurzeln zu bekommen. Ich fange zu spüren, daß die Natur lebt, daß jeder Baum, jede Pflanze, jeder Stein, das Wasser, die Luft, daß alles, was mir in der Natur begegnet, eine Seele hat.
Ich kann nicht sagen, daß mir diese Entdeckung irgendwie absurd vorkommt. Im Gegenteil, sie ist auf fruchtbaren Boden gefallen. Fast so, als ob sie mich an was erinnert, das ich verloren hab. Schon lange verloren.
Unbewußt war ich auf der Suche. Und so konnte mich der Baumgeist rufen.
Ich bin ihm dankbar dafür. Er hat mich mit viel Geduld gerufen, bis ich bereit war, ihn zu hören. Und weil ich dies so unmittelbar am Körper wahrgenommen hab, kann ich diese Erfahrung auch nicht mehr übergehen. Sie ist mir in Fleisch und Blut übergegangen.