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Die Biermösl in Trudering

Ort des Geschehens: Trudering, das Kulturzentrum.
Allein das ist es schon wert, sich näher damit zu befassen.
Man stelle sich einen Bunker vor, oberirdisch, mit eine paar Glasflächen, pinsle das Ganze in dezentem Fliederlila  an und nenne es Kulturzentrum. Bruno Jonas soll dazu gesagt haben, dieses Gebäude würde wenigstens gute Duplex-Garagen abgeben und die Biermösl-Blosn konnte sich gestern auch nicht verkneifen, immer wieder auf dieses ästhetische Highlight anzuspielen.
Wie es in der Tat möglich ist, daß Menschen mit Hirn im Kopf und Herz in der Brust so ein Gebäude planen und auch noch die Planung in die Tat umsetzen, bleibt eines der Geheimnisse des Universums.
Und damit ihr euch einen optischen Eindruck verschaffen könnt, hier mal der Link. Ich find die grandiose Fassade kommt auf demPhoto ganz gut zur Geltung.

http://www.buergerzentrum-trudering.de/

(Hoffentlich ist es jetzt niemandem schlecht geworden. Aber der bundesdeutsche Erdenbürger hat sich ja inzwischen an diverse preisgekrönte Geschmacksverirrungen gewöhnt und ist hart im Nehmen....)

Also in diesem Wohlfühlgebäude durfte man sich gestern Abend tatsächlich wohlfühlen und zwar mit der Biermösl-Blosn.

http://www.biermoesl-blosn.de/

Das sind drei ehrenwerte Herren, professionelle Musiker vom feinsten, die bald mehr Instrumente spielen, als Zuschauer im Raum sind. Zudem sind sie böse und zwar biiterböse und machen sich so ihre Gedanken über das Bayernland und seine Menschen - besonders beliebt: die bayerische Staatsregierung und ihre honorigen Mitgleider, als deren bevorzugter Aufenthaltsort sich der Zwölffingerdarm ihres Ministerpräsidenten ausfindig machen läßt. Aber auch bundeslandübergreifend wird zugeschlagen. Und da, wo die Biermösl-Blosn hinlangt, da fallen Späne. Recht so.

Also: sie sind gschert, das reicht eigentlich nicht, sie sind saugschert. Und sie haben Hirn. Und wenn sich das paart, dann kommt das raus, was man als typisch bayerischen Humor bezeichnen kann: rotzfrech, manchmal derb, sehr derb, aber geistreich und zuweilen kohl - von Kohle, nicht vom Altbundeskanzler, also vom Kohlenschaufeln an dem Ort, den die Katholiken für ihr Seelenheil und dessen Genesung brauchen (ich meine die Hölle)  -, also kohlrabenschwarz.

Ich persönlich liebe ganz besonders die Texte in Filser-Latein - der Joseph Filser war offenbar nicht nur des Englischen, sondern auch des Lateinischen mächtig.
 
(zum Filser-Englisch: http://debuggers.blog.de/2007/04/05/anglophobe_filserbriefe~2036450/ )

Wenn diese mit typisch unschuldigem Katzenblick hingebungsvoll psalmodierend auf original Biermösl-Blosn-Gregorianisch vorgetragen werden, dann ist das einfach ein Hochgenuß. 

Leider hab ich den neuen Text über die Finanzkrise nicht vorliegen, aber einen Eindruck davon möchte ich euch doch nicht vorenthalten. Und so setz ich hier eine literarische Kostprobe rein und zwar aus dem Booklet der CD UNTERBAYERN, die in meinem Besitz ist.
Der Text dieses Psalms spielt auf einen ziemlich peinlichen Finanzskandal  des Deutschen Ordens an,  bei dem die bayerische Staatsregierung auch mit von der Partie war.

anno domini millenium
post christum natum 
ordo teutonicum vulgo deutscher
orden ziahgt nach weyarn um

in nomine bavariae status privile-
gium donat familiare edmund
prosit jubilate oblate damit stöss
ma uns gsund

gaudeamus igitur fratres
mammonis zasterciensis
halleluja cassa finanza bavaria
ozapft is.

ordo teutonicum in bavaria
vivat evangelium
pecunia non olet d`moral is
ruachen raffen protzen scheiss
drauf seis drum 

motto de ordo teutonicum non
est ora et labora
sed luxus profit maximus hocus-
pocus speculatius sodom und
gommorha

raxdax pax beim hax
speculiem mitm dax kaafa
luxusmercedes
et sacco di versace odro teutoni-
cum von vadet per pedes

facit

insolventia per incompetentia
canale obscure futschicato
millionen credit
diridari larifari exitus finanz-
experti dilletanti totalim debit

sacclzement zefix halleluja
fluacht da familiare edmund
creizsaccradi
hurament et huat brennt 200
millionen beim teifi bluatsaure
mari

Im Anschluß an diesen Pslam findet eine Kollekte zu Gunsten der maroden bayerischen Staatsregierung statt. 
Schön gell?



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C
Danke schön für die Übersetzung, jetzt versteh ich auch den spaßigen Spaß dahinter. :) <br /> Wünsche allen Mitlesenden einen angenehmen, sonnigen Sonntag, Cellulanus
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M
Also erstmal voraus eine Erklärung der historischen Hintergründe zum Psalm der Biermösl:<br /> <br /> http://www.biermoesl-blosn.de/creme_bavaroise.htm<br /> <br /> Da ist im übrigen auch der Text dabei. <br /> <br /> Ein freie Übersetzung für Nicht-Lateiner und Nicht-Bayern, damit auch ihr den Text so richtig genießen könnt.<br /> <br /> Im Jahr der Wende zum 2. Jahrtausend<br /> nach Christi Geburt<br /> zieht der gemeine Deutsche Orden<br /> nach Weyarn um<br /> <br /> Im Namen Bayerns verleiht das Oberhaupt Edmund <br /> den Status der Privilegien<br /> prosit und jubelt ihr Oblaten <br /> damit stoßen wir uns gesund <br /> <br /> Laßt uns deshalb fröhlich sein Brüder,<br /> die ihr dem Mammmon und Zaster dient, <br /> halleluja die bayerische Finanzkasse<br /> ist angezapft <br /> <br /> Der Deutsche Orden lebt in Bayern<br /> nach dem Evangelium, das da besagt,<br /> Geld stinkt nicht und die Moral ist<br /> Wuchern, Raffen, Protzen<br /> Scheiß drauf und sei es drum. <br /> <br /> Das Motto des Deutschen Ordens ist nicht<br /> Bete und Arbeite<br /> sondern Luxus, größter Profit <br /> Hocuspocus speculatuis sodom und<br /> gomorha <br /> <br /> radax pax beim hax <br /> spekulieren mit dem Dax<br /> Luxusmercedes kaufen<br /> und ein Sakko von Versace, denn der<br /> Deutsche Orden geht nicht zu Fuß<br /> <br /> Fazit<br /> <br /> Insolvent durch Inkompetenz<br /> obskure Kanäle - futschikato ist er,<br /> der Millionenkredit<br /> Diridari larifari Exitus der dilletantischen <br /> Finanzexperten total verschuldet<br /> <br /> Sackl Zement zefix Halleluja <br /> flucht das Oberhaupt Edmund<br /> Kreizsaccradi <br /> hurament der Hut brennt 200<br /> Millionen sind beim Teufel bluatsaure<br /> Mari<br /> <br /> Die bayerischen Beschwörungsformeln bei Geldgeschäften und die originalbayerischen Flüche wurden nicht übersetzt.
Antworten
C
Da fürchte ich, brauche ich eine Übersetzung. Mein Latein habe ich im zweiten Jahr mit einer stolzen 5,8 abgeschlossen. Dass es keine 6,0 geworden ist, habe ich meinen verzweifelten Spickversuchen in einer Schulaufgabe zu verdanken. Also, probieren wir es mal Strophe für Strophe. <br /> <br /> anno domini millenium<br /> post christum natum <br /> ordo teutonicum vulgo deutscher<br /> orden ziahgt nach weyarn um<br /> <br /> Um 2000 (oder war es 1000?) nach Christi Geburt zog der deutsche vulgäre (klingt irgendwie nach Übersetzungsfehler) Orden nach Weyarn um. <br /> <br /> Stimmt's? *fragend guck* <br /> <br /> in nomine bavariae status privile-<br /> gium donat familiare edmund<br /> prosit jubilate oblate damit stöss<br /> ma uns gsund<br /> <br /> Prosit und Oblaten, das klingt doch nach nem zünftigen kirchlichen Frühstück beim Stoiber. <br /> <br /> Oder so. <br /> <br /> gaudeamus igitur fratres<br /> mammonis zasterciensis<br /> halleluja cassa finanza bavaria<br /> ozapft is.<br /> <br /> Irgendwer freut sich, im Zweifelsfall die Brüder, im Zweifelsfall über ein Mammut an Geld. Und das Finanzamt über Steuern, die es schon am Firnament glaubt zu erkennen. <br /> <br /> Na? <br /> Jo, ich weiß, immer noch 5,8. *g*
Antworten
M
Selber schuld, wer sich das vor dem ersten Schluck Kaffee antut. Ich hab ja schlielich vorgewarnt..."ganz unschuldig grins"
Antworten
C
Boah nee, das Bild von dem Kulturzentrum hätte ich jetzt aber vorm ersten Schluck Kaffee nicht gebraucht. *schüttel*
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