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Ja, ein Entenbraten an Weihnachten, das ist schon was Feines! Nicht nur den Menschen läuft bei dem Gedanken an so ein köstliches, knusprig gebratenes und obendrein butterzartes Entenhaxerl oder Entenbrüsterl das Wasser im Munde zusammen, nein auch Katzen lieben Weihnachten und zwar nur aus dem einen Grund, dass die Dosenöffnerin einen Entenbraten zaubern könnte. Denn das ist Katzenfutter im allerbesten Sinne.
(Falls irgendein Mensch es noch nicht gerafft haben sollte, dass das Dosenfutter eigentlich eine reine Zumutung ist und natürlich tagtäglich Enten, Hühner oder Gänse auf dem Speiseplan stehen sollten, sei es hier ausdrücklich gesagt - oder besser gemaunzt. Allenfalls noch eine gebratene Maus wäre eine Alternative. Wenn es denn sein muß ...)
So gesehen war Weihnachten in diesem Jahr für meine Damen der pure Frust, denn es gab nur Tagliatelle mit Morchelrahmsauce und Rinderfiletspitzen, also ein katzenuntaugliches Essen. Eigentlich ziemlich dreist und rücksichtslos aus der Sicht meiner Damen... . Aber ich erinnene mich noch sehr gut an ein Weihnachtsfest, an dem meine unvergessene und immer noch heißgeliebte Katze Mamuschka sich ihre Portion Entenbraten redlich verdiente.
Also auf meinem Speisezettel stand: Entenbraten nach Schuhbeck. Der Clou daran: die Ente wird erst gedünstet und dann unter dem Grillstab knusprig gebraten. Sehr zu empfehlen!
Mamuschka, meine heißgeliebte Katzendame, die damals meine schnurrende Begleiterin war, hat sehr schnell mitbekommen, was da in der Küche vor sich ging. Es ging um ein Stück Fleisch, das ich vorbereitete und das absolut katzentauglich war: Ente.
Die Vorbereitungen für so einen Entenbraten sind jetzt durchaus überschaubar. Und ab dem Moment, ab dem die vorbereitete Ente ihren Platz zur kulinarischen Transformation im Ofen bezogen hat, hat eine gewisse Katzedame auch Stellung bezogen und zwar vor dem Ofen, sprich unmittelbar vor der Backröhre.
Und da saß sie nun. Lange. Sehr lange. Denn so ein Entenbraten ist jetzt keine Angelegenheit von 5 oder 10 Minuten, nicht einmal von einer 1/2 oder 1 Stunde. Denn schließlich sollte das Entenvieh ja langsam, sehr langsam vor sich hinschmurgeln, um die gewünschte Konsistenz zu erhalten.
Niedrige Temperaturen und eine lange Bratzeit - das hat schon was.
Ich weiß jetzt nicht mehr, wie lange meine süße Mamuschka den Braten im Rohr treulich bewacht hat. 2 Stunden waren es sicher. Vielleicht sogar noch mehr. Jedenfalls blieb die Dame solange sitzen, bis die Ente ihren Ort der Transformation verließ.
War schon klar, wer das erste Stück Entenbraten erhalten hat?
Logisch! Mamuschka!
Nach soviel aufopferungs- und hingebungsvollem Bewachungsdienst eine Selbstverständlichkeit.
Ich hoffe, dass alle meine LeserInnen schöne Weihnachtstage verbracht haben. Ich hatte dringend ein paar Tage Untertauchen nötig und werde auch in der nächsten Zeit nicht allzu oft hier erscheinen, denn der Umzug steht jetzt unmittelbar vor der Tür.